„Klimaanpassung nicht dem Zufall überlassen“ Erstellung des Klimaanpassungskonzepts für den Kreis Bergstraße gestartet / Nächste Workshop-Runde Anfang September 2025
Der Klimawandel stellt die Menschen vor immer neue Herausforderungen. Der Kreis Bergstraße möchte sich bestmöglich auf die neuen Rahmenbedingungen durch den Klimawandel vorbereiten. Darum hat der Kreistag am 16. September 2024 beschlossen, ein Klimaanpassungskonzept für den Kreis Bergstraße erstellen zu lassen. Ziel dieses Konzepts ist es, die Folgen des Klimawandels abzumildern, langfristige strukturelle und bauliche Maßnahmen zu konzipieren und voranzutreiben sowie Lösungswege zum Schutz vor Extremwetter zu finden. Die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts startete nun vor Kurzem mit einer großen Kickoff-Veranstaltung in Heppenheim.
Maßnahmenworkshops am 3., 9. und 10. September - Details siehe weiter unten in grün! Interessierte können sich per E-Mail an
Landrat Christian Engelhardt führte den Anwesenden vor Augen, warum Klimaanpassung eine zentrale Querschnittsaufgabe ist. „Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit“, so Landrat Engelhardt. Die ersten Folgen seien dabei schon jetzt zu spüren. Darum müssten auch jetzt schon erste Anpassungsschritte unternommen werden. „Wir können die Klimaanpassung nicht dem Zufall überlassen. Der Klimawandel schreitet schnell voran. Darum müssen wir uns mit einem guten Plan anpassen und auf die Gegebenheiten von morgen vorbereiten“, betonte der Landrat.
Das Klimaanpassungskonzept soll am Ende genau diesen Plan beinhalten. Dafür ist es jedoch wichtig, die Basics zu verstehen. Tanja Sprenger vom Ingenieursbüro Drees und Sommer, welches der Kreis mit der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts betraut hat, gab daher einen kurzen Überblick, wie sich das Klima im Kreis Bergstraße in den letzten Jahrzehnten bereits verändert hat. So gibt es seit fast 30 Jahren inzwischen durchschnittlich deutlich mehr Tage mit hohen Temperaturen, als im Referenzzeitraum. Auch das Niederschlagsmuster hat sich verändert: Die Menge ist pro Jahr zwar konstant geblieben, allerdings gibt es deutlich weniger Niederschläge in den Sommermonaten. Das führt laut Sprenger zu einem häufigen Wechsel von Dürre und Starkregen.
Klimaanpassung ist jedoch nicht nur im Hinblick auf die direkten und konkreten Folgen des Klimawandels wichtig, sondern vor allem auch wegen der indirekten Folgen und Kosten. In dem heute schon an morgen gedacht und dabei vorausschauend und nachhaltig gehandelt wird, könne man einerseits die heutige Lebensqualität steigern und andererseits finanzielle Einbußen von morgen vorbeugen, so Sprenger.
In insgesamt drei Workshops, die nach dem Kickoff in den Teilregionen Ried, Bergstraße und Odenwald des Landkreises stattfanden, erarbeiteten Klimaanpassungsmanager Alexander Uhl und das Team von Drees und Sommer gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus allen gesellschaftlichen Bereichen die aktuellen Bedarfe bezüglich Klimaanpassung und verschafften sich einen Überblick über den aktuellen Status Quo. Dafür nutzten sie eine Art Pokerspiel, bei dem sie in Kleingruppen herausarbeiten konnten, wie groß die Betroffenheit ist. In die Gesamtbeurteilung flossen auch der Wirkbereich des Kreises, die zeitliche Dringlichkeit und gesellschaftliche Relevanz sowie das vorhandene technische Vermögen mit ein.
Die in den Workshops gesammelten Informationen und Daten nahm das Team von Drees und Sommer mit, um diese auf die drei Teilregionen – Bergstraße, Ried und Odenwald – auszuwerten. Die Ergebnisse werden dann bei der nächsten Workshop-Runde zur Maßnahmenentwicklung Anfang September vorgestellt und dort weiterverwendet. Im ersten Maßnahmenworkshop am 3. September geht es um die Bereiche menschliche Gesundheit, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz, Energiewirtschaft sowie Schulen. Im zweiten Workshop am 9. September liegt der Fokus auf den Bereichen Raum-, Stadt- und Regionalplanung, Verkehr, Bauen und Wohnen sowie Gewerbe und Industrie. Beim dritten Maßnahmenworkshop am 10. September geht es um die Bereiche Tourismus, Landwirtschaft, Boden, Forst und Waldwirtschaft sowie Biodiversität und Naturschutz.
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In einem zweiten Schritt sollen die in den Workshops entwickelten Maßnahmen dann noch einmal voraussichtlich im November im Bergsträßer Nachhaltigkeitsbeirat diskutiert und priorisiert werden.
April 2025: Anpassen an den Klimawandel: Start der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts für den Kreis Bergstraße / Alexander Uhl als neuer Klimaanpassungsmanager beauftragt
Kreis Bergstraße (kb). Die Sommer werden heißer und trockener, gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit für Starkregenereignisse. Die Auswirkungen des Klimawandels sind auf der ganzen Welt schon jetzt spürbar – auch im Kreis Bergstraße. Doch bei allen damit verbundenen Herausforderungen sieht Landrat Christian Engelhardt auch einen Lichtblick. „Wir können uns anpassen“, ist er überzeugt. „Menschen leben in den verschiedensten Klimazonen auf der ganzen Welt – nur unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen.“
Der Kreis Bergstraße möchte sich bestmöglich auf diese neuen Rahmenbedingungen durch den Klimawandel vorbereiten. Dabei verfolgt die Kreisverwaltung einen ganzheitlichen Ansatz: Mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept, das der Kreis seit 2022 sukzessive umsetzt, werden die Themen Ressourcenschutz und Verringern der Treibhausgasemissionen angegangen. Mit dem Hitzeaktionsplan trug die Kreisverwaltung den direkten Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen Rechnung. Der nächste und finale Baustein des holistischen Ansatzes bildet das Klimaanpassungskonzept für den Kreis Bergstraße, dessen Ziel es ist, die Folgen des Klimawandels abzumildern, langfristige strukturelle und bauliche Maßnahmen zu konzipieren und voranzutreiben sowie Lösungswege zum Schutz vor Extremwetter zu finden. „Wir können es schaffen, uns anzupassen. Wenn wir dem Klimawandel mit einem guten Plan begegnen, brauchen wir auch keine Angst zu haben“, ist Landrat Engelhardt überzeugt.
Mit der Erstellung dieses Plans in Form eines Klimaanpassungskonzepts ist nun der neue Klimaanpassungsmanager des Kreises Bergstraße, Alexander Uhl, beauftragt. Bei der Erstellung wird er Expertinnen und Experten vor Ort mit einbinden. Dabei sind Workshops zur Bestandsaufnahme, Betroffenheitsanalyse, Hotspotanalyse sowie zur Maßnahmenentwicklung geplant. Das Konzept will Alexander Uhl gemeinsam mit einem externen Dienstleister bis Herbst 2026 fertigstellen und dann der Öffentlichkeit präsentieren.
„Es wird schon viel von einzelnen Personen gemacht, um sich an Klimawandelfolgen anzupassen, die bereits da sind. Mit dem Klimaanpassungskonzept wollen wir eine große Strategie erarbeiten, mit der wir auch auf zukünftige Folgen vorbereitet sind“, betont der Bergsträßer Landrat. „Ich bin froh, dass wir mit Herrn Uhl einen engagierten Mitarbeiter haben, der dieses Thema anpacken wird.“
Hintergrund:
Die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts für den Kreis Bergstraße wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre und begann mit dem 1. November 2024. Weitere Informationen zum Thema Klimaanpassung und dem Förderprogramm gibt es unter https://www.kreis-bergstrasse.de/themen-projekte/nachhaltigkeit/klimaanpassung/ . Dort werden die Projektfortschritte regelmäßig veröffentlicht.