Saatgut für Hessens Wälder! HessenForst weiht neues Saatgutzentrum ein
Die Extremwetterereignisse seit 2018 haben dem hessischen Wald stark zugesetzt. Um die Aufforstung und Klimaanpassung der hessischen Wälder zu unterstützen, weiht HessenForst nun ein neues Saatgutzentrum beim Forstamt Hanau-Wolfgang ein.
Borkenkäfer lassen den Wald kränkeln. Grund also für das Land Hessen, seine Bemühungen um die Wiederbewaldung und Klimaanpassung der Wälder weiter zu verstärken. Staatssekretär Michael Ruhl eröffnete heute am Forstamt Hanau-Wolfgang das neue HessenForst Saatgutzentrum - Deutschlands modernste Saatgutaufbereitungsanlage. „Die nachhaltige Bereitstellung von ausreichenden Mengen an forstlichem Saatgut ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den Umbau des Waldes hin zu stabilen und klimaangepassten Mischbeständen“, so Ruhl.
Unsere Leserin B. (Tierärztin) hat eine wichtige Korrektur eingeschickt: der Junikäfer ist NICHT der Marienkäfer!
"Dieser ist definitiv nicht gleichzusetzen mit dem Junikäfer. Der Junikäfer schwirrt leicht betrunken wirkend in der Dämmerung umher und denkt, dass jeder Mensch ein Baum ist und angeflogen werden muss. Denn er ist auf Partnersuche und kann nicht besonders gut fliegen. In Wirklichkeit heißt er Gerippter Brachkäfer. Der Marienkäfer ist rot oder gelb mit schwarzen Punkten. Der Junikäfer ist ein Schädling und kein Nützling wie der Marienkäfer."
Der Marienkäfer heißt auch Junikäfer. Aber der Glücksbringer hat noch viele weitere Namen: Der Naturschutzbund Deutschland (Kreisverband Unna) beziffert die Zahl auf „über 1.500 verschiedene regionale Bezeichnungen“Wo sind unsere Glückskäfer?
Ankenkäfer („Anke“ bzw. „Anken“ ist eine veraltete Bezeichnung für Butter.) Blattlauskäfer Blattlöwe Frauenkäfer / Frauenkäferl / Muttergotteskäfer Glückskäfer Herrgottsdierche / Herrgottskäfer / Herrgottstierche / Herrgottstierli / Gotteskäfer / Herrgottssöönken / Muttergotteskindchen / Jesuskäferlein Himugügeli / Himugüegeli / Himmugüegeli /Himelgüegeli (in der Schweiz gebräuchlich) Himmelmiezchen / Himmelsmiezchen (gebräuchlich in Sachsen und im Erzgebirge) Johanniskäfer Jungfernkäfer (gebräuchlich in Österreich) Junikäfer Katimele Katharinenkäfer Läusfresser / Blattlauskäfer Huppawermel / Hopfenwürmlein Liawaherrgottstiarla Mariechäferli (in der Schweiz gebräuchlich) Mariechenkäfer (im Berliner Raum gebräuchlich) Marienwürmchen Mohtschegiebchen Motschegiebchen Motschekiebchen Motschekiepchen Muätärgotteschäfer Mudschekiepchen Muhkälbchen / Muhküfchen / Marienkälbchen / Gotteskälbchen / Herrgottsöchslein Muhtschegiebchen / Mutschekiepchen / Mufferküpchen Olichsvöjelche Rothkalbl / Bluthienla Gelbhänschen / Goldschäfchen / Graupelmiezchen Siebenpunktkäfer Sonneküken / Sonnenkäfer / Sonnenkälbchen / Sunnenkalw · Sünnekindken“
Die Tierchen sind sehr beliebt, fressen sie doch als Larve bis zu 3000 Läuse oder Spinnmilben...
Die Reichenbacher Vogelschützer sorgen sich um den Schwalbenbestand: Das Sprichwort „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ gewinnt immer mehr an Bedeutung in unserer Region. Denn es kehren leider immer weniger aus ihren Winterquartieren zurück. Einzeln oder paarweise kehren sie normalerweise bereits Ende März oder Anfang April zurück, in größerer Zahl jedoch erst Mitte oder Ende April, wenn der Sommer wirklich schon vor der Tür steht. Zuerst sieht man normalerweise die Rauchschwalben wieder. Diese nisten meist in Ställen und Scheunen in aufgelockerten Kolonien und kommen, wie Beringung gezeigt hat, oft Jahr für Jahr ins selbe Nest. Da hat sich über die Jahrtausende eine enge Vertrautheit mit dem Menschen gebildet, der die Schwalben auch als Frühlings- und Glücksbringer schätzt.
Pünktlich zur Rückkehr der Mehlschwalben bei uns Mitte April hat der Verschönerungsverein Ober-Beerbach mit Unterstützung des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald und der Gemeinde Seeheim-Jugenheim ein Schwalbenhaus für 20 Schwalbenpaare fertiggestellt. Am 24. April haben alle Beteiligten die neue Nistmöglichkeit für die Flugkünstler offiziell eingeweiht.
Kaum, dass wir eine Schwalbe erkennen, hat sie mit ihren wendigen Flugmanövern unser Blickfeld schon wieder verlassen. Die Flugakrobaten treffen bei uns im Laufe des Aprils ein, nachdem sie rund 4.000 Kilometer aus ihren Winterquartieren zurückgelegt haben. Im Gegensatz zur Rauchschwalbe, die ihre Nester häufig in Ställen oder Bauernhäuser befestigt, bringen Mehlschwalben ihre Unterkünfte an Fassadenvorsprünge, Dachüberständen oder Felsen an.
Artenvielfalt in der Vertikalen: Geo-Naturpark und Gemeinde Modautal bauen am Dorfteich von Neutsch einen Lebensturm
Klimawandel, intensive Landwirtschaft und sterile Gärten sind nur ein paar der Ursachen des Artensterbens. Ein Lebensturm ist Artenförderung auf einem Quadratmeter und bietet verdichteten Wohnraum für verschiedene Tiere auf mehreren Etagen. Gemeinsam mit der Gemeinde Modautal hat der Geo-Naturpark seinen ersten Lebensturm am Dorfteich in Modautal Neutsch errichtet. Am 19. April weihten Geopark-Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber und Modautals Bürgermeister Jörg Lautenschläger das neue Symbol für die Artenvielfalt ein.
In letzter Zeit wurden im KMB-Verbandsgebiet an mehreren Stellen Ratten gesichtet, zuletzt in der Heidelberger Straße in Bensheim und in der Weyrichstraße in Schwanheim. Dies nimmt der KMB zum Anlass, nicht nur auf die Meldepflicht, sondern vor allem auch auf Verhaltensregeln hinzuweisen, damit sich Ratten nicht unkontrolliert vermehren und ausbreiten können:
Keine Essensreste in die Toilette oder in den Abfluss werfen. Dies lockt die Nager über die Kanalisation an.
Futterstellen / Futterampeln für Vögel sind unzugänglich für Ratten anzubringen. Vogelfutter nicht auf den Boden fallen lassen und nur tagsüber füttern. Den Behälter nach der Fütterung leeren.
Organische Abfälle und Speisereste sind ausschließlich über die Biotonne oder nur in fest verschlossenen und unzugänglichen Kompostbehältern zu entsorgen.
Wilde Müllkippen und quellende Abfallbehälter vermeiden. Mülltonnen und Abfallbehälter fest verschlossen halten.
Auf saubere und hygienische Verhältnisse im Wohnumfeld achten.
Gelbe Säcke bis zum Abholtermin geschützt lagern und erst kurz vor der Abholung auf die Straße stellen.
Keine wild lebenden Tiere füttern – von den Futtermittelresten können auch Ratten profitieren.
Bei Geflügel- und Tierhaltung auf dem Grundstück Futterstellen sauber halten und überschüssige Futterreste entfernen. Ratten dürfen keinen Zugang zum Tierfutter bekommen.
Nahrungs- und Futtermittel, auch Saatgut, nicht offen zugänglich aufbewahren.
Eine feuchte Stelle an der Kellerwand, Kotspuren oder auch angenagte Lebensmittel können ein Indiz dafür sein, dass Ratten in der Nähe sind. Der KMB ist für die Rattenbekämpfung in der öffentlichen Kanalisation zuständig und weist darauf hin, dass Privatpersonen mithilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers gegen Ratten auf ihrem Grundstück vorgehen müssen.
Ratten gesehen? Mängelmelder nutzen!
Ratten gelten laut Infektionsschutzgesetz als Gesundheitsschädlinge und sind deshalb deutschlandweit meldepflichtig. Die Tiere vermehren sich rasant. Aus einem Rattenpaar können innerhalb eines Jahres tausend Tiere heranwachsen. Sie können durch ihre Ausscheidungen gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen und verteilen die Erreger z.B. auch über Sandkästen auf Spielplätzen. Deshalb ist es umso wichtiger, die oben genannten Verhaltensweisen zu berücksichtigen und im Falle einer Ratten-Sichtung den KMB zu informieren. Die Meldung von Ratten ist bequem über die Mängelmelder-App möglich. Alternativ kann man sich an Dominik Gebhardt vom KMB wenden unter: 06251-109642 oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Maßnahmen des KMB zur Rattenbekämpfung
Wie viele Ratten im Kanalnetz leben, ist schwer zu schätzen. Sie sind nachtaktive und scheue Tiere, die den Schutz der Dunkelheit oder hohe Gräser suchen. Damit die Population in der Kanalisation nicht überhandnimmt, beauftragt der KMB einmal im Jahr einen Schädlingsbekämpfer, der Köder im Kanalnetz auslegt. Weitere Belegungen erfolgen nach Bürgermeldungen über Rattensichtungen. Das Prinzip der Köderschutz funktioniert folgendermaßen: Zunächst werden die Ratten über einen ungiftigen Futter-Köder in die Köderschutzbox gelockt. Die Futterstelle „spricht sich herum“ und immer mehr Tiere kommen. Wie viele, das misst ein Infrarotsensor in der Box. Die Daten werden per Funk ausgelesen und über Computer ausgewertet. Eine gut angenommene Futterstelle wird von bis zu 50 Ratten aufgesucht. Erst wenn solch ein Peak erreicht ist, wird das Futter gegen Gift getauscht. Die an sich sehr vorsichtigen Ratten nehmen jetzt den Köder an, der die Blutgerinnung beeinflusst, so dass die Ratten einige Tage nach der Aufnahme schmerzlos verenden. Mit dieser Köderbox ist eine systematische Bekämpfung und damit die Bekämpfung einer ganzen Population in kurzer Zeit möglich. Nebenbei gewinnt der KMB durch die elektronische Erfassung gute Einblicke, wie hoch die Rattenpopulation an den jeweiligen Fraß- und Messstellen ist.
Eine kompakte Broschüre zum Thema Rattenbekämpfung steht als Download auf der KMB-Website zur Verfügung unter:
Monitoring der Asiatischen Hornisse: Tiere mit Locktopf fangen - nicht mit Lebendfalle
die warmen Temperaturen und somit zu erwartende frühen Sichtungen der Jungköniginnen der Asiatischen Hornisse, lassen viele Imkerinnen und Imker in Anbetracht der letztjährigen Vermehrungsrate, nervös werden. "Als Imker verstehen wir uns als Naturschützer. Seit Jahren setzen wir uns für die Artenvielfalt ein und legen nicht nur Blühstreifen an, sondern sorgen mit Aufklärungsarbeit über Lebensräume und ein ganzjähriges Blühangebot, für ein besseres Umfeld aller nektarsaugenden Insekten."So Verena Rübsam, Landesverband Hessischer Imker e.V. / Obfrau für Bienengesundheit. "Damit die Bemühungen zu Schutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt der letzten Jahre nicht umsonst waren, möchte ich aus gegebenem Anlass darauf hinweisen, dass das Aufstellen von Fallen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) laut den §§ 39 und 44 verboten ist. Diese Fallen tragen kaum zur Verringerung der asiatischen Hornissen bei und durch den Beifang von Honigbienen, Fliegen, Wespen, europäische Hornissen sowie Wildbienen verlieren viele heimische Arten ihr Leben."
Viel Wissenswertes über den Wolf: Ausstellung des „Wolfszentrums Hessen“ ist vom 29. Februar bis 14. Mai 2024 im „Naturschutzzentrum Bergstraße“ in Bensheim zu sehen
Kreis Bergstraße (kb). Der einstmals ausgerottete Wolf siedelt sich wieder in Deutschland an, auch in Hessen. Mit der Rückkehr des Wolfes sind unterschiedliche Wahrnehmungen und Einschätzungen verbunden. Das „Wolfszentrum Hessen“ am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ist zentraler Ansprechpartner für das Thema „Wolf“ in Hessen und nimmt die verschiedenen Sichtweisen, Nöte und Befürchtungen der Bevölkerung sehr ernst.
Warum junge Menschen sich für Imkerei entscheiden - Ein Interview mit Simon Götz aus Lautern
mh: Hallo Simon, vor sechs Jahren hast du dich entschieden, ein Probejahr Imkern zu absolvieren. Der Imkerverein Lautertal unterstützt Neulinge, indem er ihnen für ein Jahr die Ausrüstung kostenfrei zur Verfügung stellt, also Anzug, Hut mit Netz, Handschuhe, Beuten. Erfahrene Imker aus dem Verein betreuen die Neulinge, und sie erhalten ein eigenes Bienenvolk. Der Durchblick hat das Projekt ein Jahr lang begleitet und über Fortschritte und Erfahrungen der Jungimker berichtet. Die Anschaffung der Ausrüstung wurde durch den Durchblick finanziell unterstützt im Rahmen des Jahresprojektes von 2017/18.
August 2023: Auch Rinderhalter können nun Fördergelder für Weidetier-Schutzmaßnahmen vor Wölfen erhalten
Anlass: Wolfsübergriff auf Rinderkalb im Odenwaldkreis / Antragsberechtigung für bestimmte Kommunen im Kreis Bergstraße
Kreis Bergstraße (kb). Am 31. Mai 2023 kam es in Mossautal, Odenwaldkreis, mit „hinreichender Sicherheit“ zu einem Wolfsübergriff auf ein Rinderkalb. Dies hat das „Wolfszentrum Hessen“ beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie vor Kurzem bestätigt. Aus diesem Anlass möchte die Abteilung „Ländlicher Raum“ der Bergsträßer Kreisverwaltung erneut auf den hessischen Weidetierschutz sowie die finanziellen Fördermöglichkeiten hinweisen.
Wald – Wiesen – Wissen: Waldwiesen sind ökologisch wertvoller Lebensraum HessenForst kümmert sich um Wald und Wiese. Waldpädagogik erreicht mehr als 100.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Jahr.
Waldwiesen könnten einen erheblichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten. „Insbesondere den heute stark bedrohten Insektenarten bieten die Waldwiesen Schutz im Offenland,“ sagt Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs HessenForst. Zusätzlich vernetzten Waldwiesen angrenzende Ökosysteme wie Wälder, Gewässer und landwirtschaftliche Flächen miteinander. „Wir Forstleute kümmern uns um Wald und Wiese und tragen dieses wertvolle Erbe, den achtsamen Umgang mit der Natur, durch die Waldpädagogik weiter dorthin wo es hingehört: in die Köpfe und Herzen der nachfolgenden Generation.“ Im Durchschnitt erreichten die hessischen Forstämter mit ihren waldpädagogischen Bildungsangeboten im Jahr 110.000 Kinder und Jugendliche. So zum Beispiel auch im „Grünen Klassenzimmer“ im Rahmen der Landesgartenschau in Fulda. Hier erkunden nach Gersts Angaben mehr als 180 Schülerinnen und Schüler den Lebensraum Wiese gemeinsam mit den Waldpädagogen von HessenForst.
Zeugen der menschlichen Sesshaftwerdung: Waldwiesen sind meist kulturhistorischen Ursprungs und dienten als frühe Arbeits- und Wohnorte. Foto: Urs Brandes
Das Aktionsbündnis Lautertaler Wald wurde 2022 gegründet. Bürger, Naturschutzvereine und Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen, um sich für den Erhalt des Lautertaler Waldes einzusetzen. Dem NABU Beedenkirchen, Elmshausen und Seeheim- Jugenheim sowie dem Netzwerk Bergsträßer Wald haben sich mittlerweile weitere Naturschutzgruppen angeschlossen: Mitglieder des NABU Kreisverbandes Bergstraße, des BUND Bensheim/Zwingenberg, von Greenpeace und engagierte Bürger wollen sich gemeinsam für einen ökosystemorientierten und zukunftsgewandten Umgang mit dem Lautertaler Wald stark machen. Kontakt: Karsten Gutgesell (NABU Elmshausen), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., und Yvonne Albe (NABU Seeheim-Jugenheim), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Veranstaltung des Aktionsbündnisses Lautertaler Wald am 01.06.2023 - Bericht: Marieta Hiller
Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen: könnte bald Realität werden...
Vier von fünf Bäumen sind krank – Waldumbau drängt
Die aktuelle Waldzustandserhebung ist besorgniserregend: ob Fichte, Kiefer, Buche oder Eiche – die Bäume in Deutschlands Wäldern leiden stark unter den Folgen der Klimakrise. Insbesondere Dürre und hohe Temperaturen im vergangenen Sommer haben den Wäldern weiter starkzugesetzt, so das Ergebnis der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Waldzustandserhebung 2022. https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/030-waldzustandserhebung.html