Meldung von Wolfshinweisen in Hessen: Territorium Waldkappel und Greifenstein

August 2025: Neues Wolfsrudel etabliert sich im Territorium Waldkappel

Ehemals dem Territorium Spangenberg zugeordneter Wolfsrüde besetzt das Territorium Waldkappel und gründet ein neues Rudel.

Die Auswertung von Daten aus dem Wolfs-Monitoringjahr 2024/25 offenbart neue Entwicklungen im Gebiet rund um Waldkappel im Werra-Meißner-Kreis. Die genetischen Nachweise zeigen, dass der bislang dem Territorium Spangenberg (SPA) zugeordnete Rüde „GW2571m“ ausschließlich im ehemaligen Wolfsterritorium Waldkappel (WAK) unterwegs war. Somit wird das ihm zugeordnete Territorium für das Monitoringjahr 2024/25 rückwirkend von Spangenberg zu Waldkappel geändert. Infolgedessen entfällt das Territorium Spangenberg, während das ehemalige Territorium Waldkappel wieder als besetzt gilt.

Neuer Wolf im Territorium Greifenstein

Aus Einzelwolf wird Wolfspaar: Im Wolfsterritorium Greifenstein im Süden das Lahn-Dill-Kreises gibt es neue Entwicklungen.  Neben der seit längerem ansässigen Wolfsfähe GW2479f hat sich nun auch ihr Wurfbruder GW2478m dauerhaft im Gebiet etabliert. Aufgrund der mehrfachen Nachweise wird nach bundeseinheitlichen Monitoringkriterien (SCALP-Kriterien) der Status des Territoriums von „Einzelwolf“ auf „Paar“ geändert. Der Rüde GW2478m wurde seit Februar 2025 insgesamt viermal genetisch im Territorium Greifenstein nachgewiesen. Dabei handelt es sich in allen Fällen um Nachweise im Zusammenhang mit Nutztierschäden. An drei der Nutztierschäden wurde er gemeinsam mit seiner Wurfschwester, der Fähe GW2479f, genetisch identifiziert. Seine Schwester GW2479f ist bereits seit dem Monitoringjahr 2022/23 im Territorium Greifenstein sesshaft. Ergänzend liegt ein Video einer Fotofalle aus der Greifensteiner Bevölkerung vor, das zwei Wölfe beim gemeinsamen Markieren ihres Reviers zeigt. Das Wolfszentrum Hessen ordnet das Video den ursprünglich aus Rheinland-Pfalz stammenden Geschwistern zu. Das gemeinsame Markieren eines Rüden und einer Fähe kann als starkes Anzeichen für Sesshaftigkeit gewertet werden. Das Paar signalisiert gegenüber anderen Wölfen: „Dieses Gebiet gehört uns.“ Der Rüde wurde bereits 2022 in der Region Greifenstein einmalig dokumentiert, bevor er nach Leudscheid (Rheinland-Pfalz) zog, wo er über mehrere Jahre mit einer weiteren Wurfschwester Nachwuchs zeugte. Die Wiederkehr in das Territorium Greifenstein ab Februar 2025 und die genetischen Nachweise belegen einen Umzug des Rüden nach Hessen. Inzucht bei Wölfen ist insgesamt selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Die Verpaarung von GW2478m mit der Wurfschwester in Rheinland-Pfalz unterstreicht diese Möglichkeit.

Monitoring-Ergebnisse der letzten Jahre

Bis zum Monitoringjahr 2022/23 wurde im Territorium Waldkappel ein Rudel mit mindestens fünf Welpen nachgewiesen. Im darauffolgenden Monitoringjahr gab es keine weiteren Nachweise des Rudels. Derzeit ist unklar, wo sich das ehemalige Rudel oder deren Nachwuchs aufhält.
Im April 2024 konnte in der Gegend um Waldkappel eine ursprünglich aus Niedersachsen stammende Fähe (GW3587f) anhand mehrerer Losungsfunde genetisch nachgewiesen werden. Bislang wurde sie jedoch nicht erneut bestätigt.

Nachwuchs durch Fotofallen nachgewiesen

Die vom Wolfszentrum Hessen in dem Gebiet aufgehängten Fotofallen brachten unlängst ein klares Ergebnis:  Es konnte eine Fähe mit Gesäuge auf den Fotos bestätigt werden, was auf eine erfolgreiche Reproduktion innerhalb des nun wieder besetzten Territoriums hinweist. Somit kann das ehemalige Territorium Waldkappel nach bundesweiten Standards als Territorium mit einem sesshaften und sich fortpflanzenden Wolfsrudel bezeichnet werden.

Es bleibt offen, ob es die im April 2024 festgestellte, niedersächsische Fähe war, mit der sich der Rüde GW2571m verpaart hat oder eine andere Fähe das Gebiet um Waldkappel besiedelt hat – hierzu liegen derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Was ist ein Wolfsterritorium?

Ein Wolfsterritorium ist ein klar abgegrenztes Gebiet, das von einem oder mehreren Wölfen über einen längeren Zeitraum genutzt wird. In Hessen wird regelmäßig überprüft, in welchen Regionen Wölfe für eine Mindestdauer nachweisbar sind. Dabei helfen genetische Nachweise oder aussagekräftige Fotos. Im Falle eines Rudels ist zudem die Fortpflanzung ein entscheidendes Kriterium.

Weitere Informationen und Kontakt

Sofern neue Informationen vorliegen, finden Sie diese auf unserer Homepage unter www.wolfszentrum.hessen.de/aktuelle-meldungen-und-wichtige-informationen.

Das Wolfszentrum Hessen (WZH) ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Meldungen zum Thema Wolf in Hessen. Es erfasst und bewertet Sichtungen, Spuren, Kotfunde und Rissereignisse, bei denen der Verdacht auf die Beteiligung eines Wolfes besteht, und führt das hessische Wolfsmonitoring durch.

Jeder Bürger kann das Monitoring aktiv unterstützen, indem er Wolfsbeobachtungen sowie Hinweise auf verendete Wild- und Nutztiere mit Verdacht auf Wolfsbeteiligung meldet.

Wir empfehlen allen Weidetierhaltern, die Wolfhotline des Wolfszentrum Hessen direkt in ihr Handy zu speichern, um im Falle eines Rissvorfalls schnell und unkompliziert den richtigen Ansprechpartner zu kontaktieren. So können Missverständnisse und Verzögerungen vermieden werden.

Kontaktmöglichkeiten:

Rissverdacht bei Nutztieren:
Wolfshotline: 0611 32 57 2000 (Mo bis So, 8–16 Uhr)

Rissverdacht bei Wildtieren:
Wolfshotline: 0611 32 57 2000 (Mo bis Do, 8–16 Uhr)
Außerhalb der Sprechzeiten: Bitte kontaktieren Sie ehrenamtliche Wolfsberater: www.wolfszentrum.hessen.de

Sichtungen und allgemeine Hinweise:
Meldeportal: www.monitoring.wolfszentrum.hessen.de

Achtung vor unzuverlässigen Informationen
Wir erhalten zunehmend Berichte über Gruppen auf sozialen Plattformen, die Informationen zur Wolfssituation verbreiten. Leider basieren viele dieser Informationen auf unzuverlässigen Quellen und enthalten häufig falsche oder irreführende Inhalte. Teilweise werden Vermutungen als gesicherte Fakten dargestellt oder gezielt falsche Informationen verbreitet.

Wir ermutigen alle Beteiligten und interessierten Bürger, solche Informationen stets kritisch zu hinterfragen und sich nicht von unbewiesenen Behauptungen beeinflussen zu lassen. Es ist entscheidend, auf verlässliche Quellen zurückzugreifen und sich nicht durch Falschinformationen instrumentalisieren zu lassen.

Wir danken allen Bürgern für Ihre Unterstützung im verantwortungsbewussten Umgang mit Wolfshinweisen in Hessen.

 

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April 2025: Das Wolfszentrum Hessen (WZH) beim Landesbetrieb HessenForst ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Meldungen zum Thema Wolf in Hessen. Es erfasst und bewertet Sichtungen, Spuren, Kotfunde und Rissereignisse, bei denen der Verdacht auf die Beteiligung eines Wolfes besteht.  Auch das hessische Wolfsmonitoring liegt in der Verantwortung der staatlichen Wolfsexperten.

Jeder Bürger kann das Monitoring aktiv unterstützen, indem er Wolfsbeobachtungen sowie Hinweise auf verendete Wild- und Nutztiere mit Verdacht auf Wolfsbeteiligung meldet. Allerdings fließen nur Meldungen in das offizielle Monitoring ein, die direkt beim Wolfszentrum Hessen eingehen. Meldungen, die nicht an das WZH gerichtet werden, können nicht berücksichtigt werden und verschlechtern damit die Datengrundlage des Monitorings. Ein fundiertes Monitoring ist eine wichtige Voraussetzung, um beispielsweise über geeignete Managementmaßnahmen zu entscheiden.

In den letzten Wochen sind vermehrt Meldungen zu Wolfshinweisen an private Gruppen oder nicht offizielle Stellen gerichtet worden. Häufig rufen diese Gruppen in sozialen Medien oder bei Messenger-Apps dazu auf, Meldungen direkt an sie zu melden. Vielen Meldern ist dabei nicht bewusst, dass diese Stellen keinerlei staatlichen Auftrag haben und nicht für die offizielle Erfassung zuständig sind. Das Wolfszentrum Hessen bittet daher dringend darum, Meldungen ausschließlich über die offiziellen Kanäle einzureichen, um eine korrekte Erfassung und Bearbeitung zu gewährleisten.

Wir empfehlen allen Weidetierhaltern, die Wolfshotline des Wolfszentrum Hessen direkt in ihr Handy zu speichern, um im Falle eines Rissvorfalls schnell und unkompliziert den richtigen Ansprechpartner zu kontaktieren. So können Missverständnisse und Verzögerungen vermieden werden.

Kontaktmöglichkeiten für relevante Meldungen:

Rissverdacht bei Nutztieren: Wolfshotline 0611 32 57 2000 (Mo bis So, 8–16 Uhr)

Rissverdacht bei Wildtieren: Wolfshotline 0611 32 57 2000 (Mo bis So, 8–16 Uhr)

An Wochenenden und Feiertagen werden Wildtierrisse ausschließlich von unseren ehrenamtlichen Wolfsberaterinnen und Wolfsberatern dokumentiert.
Außerhalb der Sprechzeiten können Sie sich ebenfalls an die ehrenamtlichen Wolfsberater wenden: www.wolfszentrum.hessen.de

Sichtungen und allgemeine Hinweise:
Meldeportal: www.monitoring.wolfszentrum.hessen.de

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.wolfszentrum.hessen.de.

Achtung vor unzuverlässigen Informationen:
Wir erhalten zunehmend Berichte über Gruppen auf sozialen Plattformen, die Informationen zur Wolfssituation verbreiten. Leider basieren viele dieser Informationen auf unzuverlässigen Quellen und enthalten häufig falsche oder irreführende Inhalte. Teilweise werden Vermutungen als gesicherte Fakten dargestellt oder gezielt falsche Informationen verbreitet.

Wir ermutigen alle Beteiligten und interessierten Bürger, solche Informationen stets kritisch zu hinterfragen und sich nicht von unbewiesenen Behauptungen beeinflussen zu lassen. Es ist entscheidend, auf verlässliche Quellen zurückzugreifen und sich nicht durch Falschinformationen instrumentalisieren zu lassen.

Wir danken allen Bürgern für Ihre Unterstützung im verantwortungsbewussten Umgang mit Wolfshinweisen in Hessen.

 Verhalten bei Begegnungen mit dem Wolf (2020)

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