Im Mai 2025 war die Klasse 4c der Modautalschule, die Katzenklasse mit ihrem Lehrer Tim Katzenmeier zu Besuch bei Lautertaldruck in Beedenkirchen. Chefin Carmen Bönsel führte die 20 Schülerinnen und Schüler durch den Betrieb.
Schon zu Beginn, bei den Spezialprodukten, wurde die Frage nach Einzeldrucken gestellt. Eine Grußkarte mit goldener Prägung hatte den Gästen besonders gut gefallen.
Doch solch aufwändige Druckverfahren sind für ein paar Einladungskarten leider unbezahlbar...
Moderne Belichtung der Druckplatten ohne Chemie: der Heidelberg Suprasetter stellt - nach der Erstellung der Druckdaten - die erste Station im Druck dar. Hier zeigt Carmen Bönsel die gelbe Druckplatte, für den Druck benötigt man vier: cyan magenta yellow black - cmyk. Einige der Kinder kannten diesen Begriff bereits. An dieser Maschine wurden Umweltauflagen und saubere Techniken erklärt, auch daß es ökologisch günstiger ist ein gedrucktes Buch zu lesen anstatt Filme zu streamen oder in der Cloud zu stöbern. Lesen Sie hierzu auch: Ist das Internet ein Stromfresser?
Sturm auf die Druckmaschine: Farbe schnuppern auf der Heidelberg Speedmaster...
Fünf Farben werden auf der Heidelberg Speedmaster in einem Arbeitsgang gedruckt. Meistens sind es die vier Grundfarben + eine Sonderfarbe, wie z.B. eine Neonfarbe oder Metallic-Farben (Gold/Silber). Der Druck stoppt augenblicklich, wenn etwas - oder jemand - in den Arbeitsbereich kommt. Das mußte natürlich ausprobiert werden...
Boaaah ist das BLAU!!!
Auf der kleineren Digitaldruckmaschine wurden die Deckblätter für selbst hergestellte Blöcke für jedes Kind der Klasse 4c ausgedruckt - mit Namen!
An der Schneidemaschine: Mitarbeiter Henning Rapp erklärt, wie es funktioniert. Man braucht beide Hände und einen Fuß. Damit nichts passieren kann, müssen beide Hände an den seitlichen Drucktasten liegen, mit einem Abstand von fast 2 Metern. Nur dann fährt die superscharfe Schneide herunter und trennt dicke Papierstapel wie Butter. Vorher muß der Stapel fixiert werden, dafür ist der Fußhebel. Die Kinder durften dann ihre Blockdeckblätter schneiden, die Blöcke lagen bereits vorbereitet da. (Foto CB)
Drei-Punkte-Sicherung an der Schneidemaschine
Die Blöcke und die Deckblätter wurden dann geklebt, mit Schablone und Sorgfalt. (Foto CB)
So wurde früher gedruckt: mit bleigegossenen Lettern aus dem Setzkasten wurden - spiegelverkehrt! - Wörter und Sätze gesetzt. Auch Leerzeichen, Sonderzeichen, Zahlen und Zeilenabstände wurden mit Bleilettern gesetzt. Alles wurde in einem Rahmen fest eingespannt, (Foto CB)
Dieser Rahmen wurde dann auf einer alten Stempeldruckmaschine eingefärbt: ein Stempel - noch heute Zunftzeichen der Drucker - rieb Farbe auf die Oberfläche der Lettern. Diese wurde dann auf das Papier gedrückt, und so entstand Blatt für Blatt die Auflage. (Foto CB)
Im Logo der Firma Lautertal-Druck sieht man die Druckstempel (unten ganz rechts). Und die vier Druckfarben cmyk.
Wie der Durchblick entsteht:
Zunächst werden in der Redaktion alle Seiten in einem Satzprogramm auf dem Computer gesetzt, nachdem Texte und Anzeigen - meist auf den allerletzten Drücker - endlich da sind. Aus dieser Satzdatei wird eine druckoptimierte PDF-Datei mit ca. 20-30 MB erstellt und auf den FTP-Server (File Transfer Protocol) übertragen, es muß also keine gebrannte CD mehr nach Beedenkirchen gefahren werden. Dort wird die Datei mit einem speziellen Programm nochmals überprüft, bevor die Seiten zu Druckbogen zusammengestellt (ausgeschossen) werden. Es wird ein Plot dieser Druckbögen zur technischen Kontrolle erstellt und nochmals geprüft. Danach werden die Druckplatten belichtet (Computer-to-Plate - CtP). Die Druckplatten werden in die Druckmaschine eingespannt, die gesamte Maschine wird auf das Druckformat eingestellt. Dann wird schon gedruckt. Nach dem Druck werden die Bogen geschnitten, zusammengetragen und geheftet. Nun kann die neue Ausgabe abgeholt werden. Sie wiegt etwa eine Vierteltonne, und in allen Ortsteilen marschieren die Verteiler bei jedem Wetter los, um das Heft in jeden Briefkasten zu stecken. (cb/mh,
Lesen Sie auch: