Grüne Lautertal: Aktuelles - Kindergartenstruktur

Fraktion B´90 / Die Grünen Lautertal  Fraktionsvorsitz Frank Maus https://www.gl-lautertal.de/

Nov. 2025 - Entwicklung der Kindergartenstruktur: Grüne fordern Einbindung von betroffenen Eltern

Für die Lautertaler Grünen ist die Entwicklung der Lautertaler Kindergartenstruktur keine Einbahnstraße. Insbesondere die bisher fehlende Einbindung der Lautertaler Eltern stoße auf wachsende, grüne Kritik. Die Fraktion lässt zudem verlautbaren, dass jüngste Beschlüsse im Gemeindeparlament in überhasteter Eile getroffen wurden. Wirtschaftliche Kennzahlen und Kostenschätzungen seien bereits Jahre alt und daher nicht mehr belastbar. Die Grünen fordern daher aktuelle Datengrundlagen aber vor allem eines: Die Einbindung der Bevölkerung.

„Es wird höchste Eisenbahn, dass die betroffenen Familien zur Frage der Strukturreform der Lautertaler Kindergärten in die Planungen und Entscheidungen einbezogen werden“, formuliert Fraktionsvorsitzender Frank Maus. „Seit Jahren beraten und beplanen die kommunalen Gremien den Neubau eines Großkindergartens in Elmshausen, sowie evtl. Schließungen. Da dies eines der wichtigsten Zukunftsprojekte Lautertals ist, müssen wir endlich für die Menschen die Türen aufmachen, sie hören und einbeziehen, für die das Thema elementar ist: Die Eltern. Weitere Schritte ohne Einbindung der Betroffenen lehnen wir ab.“ Eine passende Plattform sehen die Grünen beispielsweise in einer Bürgerversammlung.

Widersprüchliche Beschlüsse

Olaf Harjes, Mitglied der Grünen in der Kita-Kommission verweist auf Widersprüche im bisherigen parlamentarischen Verfahren: „Die Beschlüsse zur Kita-Thematik sind nicht logisch und zeugen von unangebrachtem Aktionismus. Was wir vor allem brauchen, sind verlässliche Zahlen, welche die Kosten für einen Neubau den Kosten für alternative Sanierungen gegenüberstellen. Ein Beispiel: Das Gemeindeparlament hat aktuell einen Kindergartenneubau in Modulbauweise beschlossen, legte sich jedoch gleichzeitig auf eine sehr große Lösung mit 8 Gruppen fest – eine Größe, wie sie Lautertal bisher nicht gesehen hat. Wozu dann noch in Modulbauweise geplant und gebaut werden soll, ist unstimmig.“ Der Grüne hatte in den Beratungen wiederholt darauf hingewiesen, dass die angespannte Haushaltslage und die deutlich gestiegenen Schulden Lautertals dazu ermahnen, nicht aus dem Vollen zu schöpfen, sondern in moderaten kleineren Schritten vorzugehen.

Bei den jüngsten Beratungen hätten CDU und SPD die Hoffnung gestreut, die schwarz-rote Landesregierung lege großvolumige Fördertöpfe für Kita-Neubauten auf, erinnern sich die Grünen. Davon kann der Vertreter des Lautertals im Kreistag, Udo Rutkowski, aktuell wenig erkennen: „Fakt ist, dass die Landesregierung gerade große Sparprogramme auflegt. So wird aktuell sogar in der Bildung massiv der Rotstift angesetzt. Das ist so ziemlich genau das Gegenteil von Freigiebigkeit. Sanierungen von Altbauten hingegen, werden mit rund 50% bezuschusst. Wir müssen also genau hinschauen und realistisch bleiben. Das sind wir unseren Bürgern schuldig.“

Historisch hoher Schuldenstand unter CDU/LBL

Für die Grünen bleibt ohnehin Haushaltsdisziplin ein Dauerbrenner. „Wir können das Geld nicht großzügig ausgeben, sondern müssen jeden Euro zweimal umdrehen. Am Ende wird es darum gehen, eine Grundsteuererhöhung soweit zu vermeiden, wie irgend möglich“, heißt es unisono von den Grünen. Die Kostenentwicklung bei den Kita-Bauten sei und bleibe hier ein zentrales Element. Ruhe und ein exakter kostenvergleichender Blick sei erste Bürgerpflicht. Bis Ende des Jahres 2025 rutsche das Lautertal unter der Führung der Mehrheitsfraktionen von CDU und LBL offenkundig in ein Schuldenloch von 18 Millionen Euro. Somit sei ein Kindergartenneubau nach Meinung der Grünen nur äußerst erschwert leistbar. Genau genommen liege Lautertal mit diesem Schuldenstand höher als vor Einstieg in die hessischen Entschuldungsprogramme.

Foto: Frank Maus

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Juni 2025 - Besuch bei Bürgermeister Heun

Der neue Vorstand der Grünen Lautertal wurde von Bürgermeister Heun zu einem ersten Treffen eingeladen.

Lautertal. Die Kommunalwahl im Frühjahr 2026 rückt näher – und in Lautertal nehmen die politischen Diskussionen spürbar an Fahrt auf. Der neu gewählte Vorstand der Grünen Lautertal bringt sich bereits aktiv in die Debatte ein und stellt zentrale Themen vor, die aus Sicht der Partei in den kommenden Monaten im Fokus stehen sollen.

Der neue Vorsitzende Thomas Willumeit, die stellvertretenden Vorsitzenden Markus Meise und Stefanie Richter sowie die Beisitzer Frank Maus und Udo Rutkowski wollen den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern stärken. In einem ersten Austausch mit dem Bürgermeister wurden bereits grundlegende Herausforderungen angesprochen – insbesondere die angespannte finanzielle Lage der Gemeinde und bevorstehende Investitionsentscheidungen.

Transparenz und Bürgerbeteiligung im Fokus

Ein zentrales Anliegen der Grünen ist die stärkere Einbindung der Bevölkerung in kommunale Entscheidungsprozesse. „Wir setzen uns für die regelmäßige Durchführung von Bürgerversammlungen ein – mindestens einmal im Jahr“, betont Thomas Willumeit. Die rechtliche Grundlage dafür liefert § 8a der Hessischen Gemeindeordnung.

„Die Menschen vor Ort müssen die Möglichkeit haben, ihre Meinungen zu äußern – insbesondere bei großen Projekten wie dem Kindergartenneubau, der Lautertalhalle oder der geplanten Trauerhalle in Knoden. Diese Investitionen müssen offen und sachlich mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.“

Bei knappen Kassen müssen klare Prioritäten gesetzt werden.

Angesichts aufgebrauchter Rücklagen und eines steigenden Schuldenstands wird die Finanzpolitik ein zentrales Wahlkampfthema. „Wenn wir Steuererhöhungen vermeiden wollen, müssen wir konsequent priorisieren“, so Markus Meise.

„Was gesetzlich notwendig ist, hat Vorrang. Alles andere muss warten. Wunschprojekte können wir uns derzeit nicht leisten.“

Kinderbetreuung als Schlüsselthema

Ein besonders drängendes Thema ist die Versorgung mit Kindergartenplätzen. Die Gemeinde steht vor der Entscheidung: Neubau oder Sanierung bestehender Einrichtungen?

Stefanie Richter betont die Dringlichkeit: „Es geht um eine Lösung, die tragbar und möglichst belastungsarm für alle ist – Eltern, Kinder und die Gemeinde. Viele Familien sind durch die unklare Situation bereits stark unter Druck. Wir brauchen hier eine Entscheidung, die nicht auf die lange Bank geschoben wird.“

Überparteiliche Zusammenarbeit als Ziel

Die Grünen sprechen sich deutlich für überparteiliche Zusammenarbeit aus. „Jede Partei vertritt einen Teil der Bevölkerung. Gerade in schwierigen Zeiten müssen wir gemeinsam Prioritäten setzen und ideologische Gräben überwinden“, so der Vorstand. Auch auf Bundesebene sei die Diskussion über die Einschränkung von Wunschprojekten bereits angekommen – ein Signal, das auch in Lautertal gehört werden müsse.

Bürgernähe als Leitlinie

Als ersten Schritt zur besseren Beteiligung lädt der neue Vorstand alle Bürgerinnen und Bürger ein, Kontakt aufzunehmen:

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„Wir wollen wissen, was die Menschen bewegt – nur so können wir Politik für alle machen“, so Willumeit abschließend.

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April 2025 - Grüne Lautertal: Straßenverkehr bleibt eine Herausforderung

Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Lautertaler Grünen wurde nicht nur ein neuer Vorstand gewählt, sondern auch eine Reihe von brisanten Themen erörtert. Die neuen Vorsitzenden Stefanie Richter, Thomas Willumeit und Markus Meise haben der Fraktion hierzu umfangreiche Verkehrs-Informationen vorgestellt, die nun in einen parlamentarischen Antrag als auch eine Anfrage mündeten. Beide werden in der nächstwöchigen Sitzung der Gemeindevertretung behandelt. 

Thomas Willumeit, der seit ein paar Wochen den ersten Vorsitz innehat, äußert hierzu: „Ausgehend vom Grundsatz, dass die Gemeindevertretung Lautertals parteiübergreifend nach den besten Möglichkeiten zur Entwicklung der Gemeinde sucht, reichen wir einen Prüfantrag ein, der die Einführung einer nächtlichen Tempo-30-Begrenzung zum Gegenstand hat. Bevor die Gemeindevertretung hierzu einen endgültigen Beschluss fasst, sehen wir es als richtig an, dass die Gemeindeverwaltung die Erfahrungen unserer Nachbarkommunen erfragt. Viele Bergsträßer Kommunen nutzen diese Option seit langem erfolgreich.“

Fehlende Nachtruhe

Den Grünen werde von Anwohnern der Nibelungenstraße immer wieder berichtet, wie sehr man dort unter dem Durchgangsverkehr leide. Auch der Ortsbeirat Elmshausen hatte sich deshalb dafür ausgesprochen, nachts Tempo-30 zu verfolgen. Alltäglich erlebe man dort gefährliche Situationen, wenn Autos und LKW mit hohen Geschwindigkeiten in den Dörfern unterwegs sind. Zweiter Vorsitzender Markus Meise kennt eine weitere besondere Nachtproblematik: „Tagsüber sind alle Menschen groß und klein mehr oder weniger mit dem Alltagstrubel beschäftigt. Hier fällt der Verkehr zwar ebenfalls problematisch auf, doch stellen die Nachtstunden eine nochmals gesteigerte Problematik dar. Nachts müssen sich die Anwohner erholen können. Nicht selten jedoch werden sie von `durch-donnernden LKW´ aufgeschreckt. Manche Bürger berichten davon, dass sie des nachts den Eindruck hätten, dass ihnen die LKW quer durch das Haus fahren würden. Diese Stimmen nehmen wir ernst und schlagen daher vor, eine nächtliche Tempo-30-Begrenzung ernsthaft zu prüfen.

Die Grünen möchten niemanden angreifen und wissen genau, dass alle Einwohner selbst auch Verkehr verursachen – direkt und indirekt. Stefanie Richter betont: „Verkehr ermöglicht uns zur Arbeit, zum Sport, zu Freund*innen und zu Familienangehörigen zu kommen. Er bringt uns aber auch um den Schlaf, nervt und gefährdet nicht nur mit den mehr als 2,5 Mio jährlichen Unfällen (Quelle: Statistisches Bundesamt) in 2024 unsere Gesundheit. Wir nehmen alle am Verkehr teil. Die Herausforderung, die sich stellt, ist, wie wir dies gestalten können, ohne dass wir zu Schaden kommen“.

Problem: Unsichere Radwege

Markus Meise verweist darauf, dass noch ein zweiter Bereich besonderer Aufmerksamkeit bedarf: „Seit Menschengedenken ist es üblich, dass Erwachsene in besonderer Weise auf das Wohlergehen der sogenannten `Schwächeren´ achten. Auf den Verkehr bezogen, bedürfen Kinder, Jugendliche und Senior*innen unsere besondere Aufmerksamkeit, denn der Verkehr nimmt seit Jahrzehnten immer weiter zu. So steigerte sich z.B. der PKW- und Motorrad-Verkehr von 1991-2019 um 28,6% - also fast ein ganzes Drittel“ (Quelle: Umweltbundesamt).

Im Lautertal sprächen die Grünen daher noch einen zweiten Teilbereich an, den Fahrradverkehr, der insbesondere von vielen Jugendlichen aber auch einigen Senioren verstärkt genutzt wird. So reichten die Grünen eine Anfrage an den Bürgermeister Andreas Heun ein, welche insbesondere die Verkehrssicherheit auf dem kombinierten Rad- und Fußweg zwischen Elmshausen und Reichenbach thematisiert. Richter, Meise und Willumeit erinnern: „Wenn wir gestresst am PKW-Lenkrad sitzen, sind wir schnell durch andere Verkehrsteilnehmende genervt. Dann vergisst man leicht, dass „Fahrrad Frei“ auf Gehwegen oft kein Gebot, sondern nur eine Möglichkeit für Fahrradfahrende eröffnet. Dort Dort sollen Radfahrer nach Aussagen von juristischen Internetplattformen nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Da dies nicht hinlänglich bekannt ist und mit dem Gefälle in Richtung Bensheim schwer zu gewährleisten ist, werden Fußgänger auf den Gehwegen oft gefährdet“. Ein weiteres drängendes Problem ist nach Wahrnehmung des grünen Vorstandes, dass Fahrräder an Einmündungen den Gehweg oft wieder verlassen müssten. Der ständige Wechsel zwischen der Fahrbahn und dem Gehweg verwirre stark und mindere die Sicherheit aller. So frage man sich schnell, ob eine klare Regelung, dass Fahrräder nur auf der Fahrbahn fahren dürfen oder ein gesonderter Radweg benötigt würde, um die Sicherheit aller zu erhöhen.

Die drei grünen Vorstandsmitglieder Richter, Willumeit und Meise sind überzeugt, dass man in den gemeindlichen Gremien trotz möglicher unterschiedlicher Meinungen eine tragbare Lösung finden könne.

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März 2025 - Nachruf der Grünen für Albrecht Kaffenberger, einen Mann, der neue Maßstäbe im Ehrenamt setzte

„Schon zum dritten Male innerhalb weniger Monate reißt der Tod einen großen gesellschaftlichen Förderer aus unserer Mitte. Albrecht Kaffenberger ist verstorben. Ihn begleitet unsere tiefe Bewunderung und Dankbarkeit“, schreiben die Lautertaler Grünen in ihrem Nachruf zum Tode Kaffenbergers. Wie kaum ein Zweiter habe er vollkommen neue Maßstäbe im Ehrenamt gesetzt, weshalb man ihm Anerkennung zolle.

Speziell die Reichenbacher Aktiven bei den Grünen blicken auf reichhaltige Erfahrungen mit ihm zurück. Sandra Maus hierzu: „Ein überaus freundlicher Mensch mit viel Herz, klarem und wachem Verstand, welcher sich gefühlte tausend Male für Andere einsetzte, ist leider nicht mehr bei uns. Albrecht wusste, was er wollte und wie man die Gesellschaft fördern kann. Mit seinem scharfsinnigen und kritischen Geist, war er über Lautertals Grenzen bekannt. Sein unermüdliches Schaffen beeindruckte mich seit Jahren, so auch, wie er sich rührend um seine Frau gekümmert hat, obwohl er selbst schon zu kämpfen hatte.“

Fraktionsmitglied Jörg Gebauer kannte Kaffenberger aus unterschiedlichsten Situationen und betont seine Kompetenzen in der Gemeindevertretung: „Albrecht war in der Lage, wenn er in der GV eine Rede hielt, mit kurzen aber prägnanten Argumenten seine Meinung darzustellen. Durch die Fähigkeit sich kurz und bündig auszudrücken, konnte er auch häufig seine politischen Gegenüber von seiner Position überzeugen. Wenn er von einer Sache überzeugt war, setzte er sich sehr beharrlich und konsequent bis zu seiner Durchführung dafür ein. Doch auch sein großes Engagement in diversen Lautertaler Vereinen, wird durch seinen Tod schmerzliche Lücken hinterlassen, die nicht leicht zu schließen sein werden.“

Für Olaf Harjes hat Kaffenberger auch in jüngerer Zeit viele gute Eindrücke hinterlassen. Trotz seines Alters hatte er sich auch immer wieder jungen Menschen zugewandt und generationenübergreifende Projekte gelebt: „Albrecht war ein Mensch, der sich mit unglaublicher Energie eingesetzt hat. Aus Sorge um die gravierenden Wunden, welche der Klimawandel in den letzten Jahren auch im Lautertal geschlagen hatte, engagierte er sich zum Beispiel für die Wiederaufforstung toter Lautertaler Wälder. So gab er bei der Baumpflanzung mit Goetheschüler*innen am Borstein den Schülerinnen und Schülern bei seiner Ansprache den Rat, nicht nur für den Klimaschutz zu demonstrieren, sondern auch aktiv etwas zu tun – also Bäume zu pflanzen und zu pflegen - nicht nur reden, sondern auch machen. Dabei hat er selbstverständlich mit angepackt.“

„Als SPD-Mitglied blieb Albrecht immer demokratischen Prinzipien treu. Gleichzeitig verstand er es, ebenso Parteigrenzen zu überwinden, um gesamtgesellschaftlich eine gute Entwicklung möglich zu machen. Netzwerkarbeit war dabei sein Steckenpferd, so z.B. als er zur Sanierung des Spielplatzes Vier Morgen ein beachtliches Crowd-Funding möglich machte. So manches Lautertaler Projekt trägt seine Handschrift und hätte es verdient, seinen Namen zu tragen“, erinnert Fraktionsvorsitzender Frank Maus an die Erfolge Kaffenbergers in den letzten Jahren.

Der Familie drücken die Grünen ihre Trauer und Mitgefühl aus. Den Angehörigen wünsche man Kraft und Zuversicht in der Zeit des Loslassens. „Albrecht hat so viel Energie für das dörfliche Miteinander geschenkt. Jetzt ist es an der Zeit, zum Abschied innezuhalten. Möge er aus seinem neuen Zuhause zufrieden auf diese Welt schauen und stolz auf seine guten Spuren sein.“ Frank Maus - Bündnis 90/Die Grünen Lautertal

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20. Februar 2025 Grüne Lautertal fordern mehr Haushaltsdisziplin

„Die gravierenden, aktuellen Finanzprobleme der Gemeinde Lautertal kommen für uns Grüne keinesfalls überraschend“, so deren aktuelle Presseverlautbarung. Vielmehr laufe Lautertal unter der LBL-Führung im Finanzausschuss sehenden Auges ins offene Messer, weil Lautertal schon seit einigen Jahren über die eigenen Verhältnisse lebe. Die Kritik der Grünen richte sich gegen eine kurzsichtige Politik, welche vor der aktuellen Finanzsituation die Augen verschließe und sich bei den Investitionen keineswegs an den Pflichtaufgaben ausrichte, sondern zu viele Wünsche erfülle.

Frank Maus zur Entwicklung der letzten Jahre: „Die Verschuldung der Gemeinde lag 2018 bei 8 Mio Euro. Für 2025 sind bereits Gesamtschulden von 15 Mio prognostiziert.“ Seit mehreren Jahren würden zur Darstellung eines ausgeglichenen Haushalts permanent Rücklagen aufgelöst, die nun erschöpft sind. „Die aktuelle Situation war schon lange absehbar. Grüne, SPD und Bürgermeister haben seit 4 Jahren in aller Deutlichkeit auf diese Fehlentwicklung hingewiesen, aber wir wurden nur milde belächelt.“

Der finanzpolitische Sprecher Olaf Harjes ergänzt: „Wir wollen das Heft des Handelns behalten. Machen wir weiter so wie bisher von LBL und CDU vertreten, wird bald die Kommunalaufsicht die Vorgaben in Lautertal setzen und nicht die Gemeindevertretung. Das kann und darf nicht unser Ziel sein.“ Nach Harjes Ausführung sei eine permanente Erhöhung von Steuern und Abgaben, insbesondere der Grundsteuer, wie vor Weihnachten in einem Schnellschuss der CDU und LBL geschehen, keine nachhaltige Lösung. Harjes weiter: „In einer Vergleichsprüfung mit weiteren weitläufigen Landkommunen in Hessen wurde der Lautertaler Politik bereits 2022 aufgezeigt, dass die Belastungen einer Modellfamilie im Lautertal annähernd doppelt so hoch ausfallen, wie im Durchschnitt bei den Vergleichskommunen. Es ist also angezeigt, sich im Detail anzuschauen wie diese Kommunen das schaffen. Ein Lernen am besseren Beispiel ist möglich, da diese Kommunen ganz ähnliche Belastungen und Probleme haben.“

Negativbeispiel Trauerhalle Knoden

Nach Ansicht des grünen Gemeindevorstandsmitglieds Udo Rutkowski seien die alljährlichen Wunsch-Investitionen und die zu unterhaltende Infrastruktur kritisch im Blick zu behalten. Als konkretes Negativ-Beispiel hierfür sei der Wunsch zur Erstellung einer Trauerhalle in Knoden für ca. 160.000 Euro zu werten, bei einer Häufigkeit von nur 2-3 Bestattungen im Jahr. Rutkowski: „Fakt ist, heutzutage sind ca. 80% der Bestattungen Urnenbestattungen. 3 km entfernt befindet sich der neu gestaltete Friedhof in Gadernheim mit vorhandener Trauerhalle inkl. Urnenbereich“. Es wäre nach Sichtweise der Grünen nun angezeigt bei der Trauerhalle Knoden die Reißleine zu ziehen und perspektivisch den Friedhof in Gadernheim zu nutzen. „Das würde nicht nur diese unverhältnismäßige Investition sparen, sondern auch die permanenten jährlichen Finanz-Defizite im Friedhofsbereich reduzieren. Letztlich können wir damit auch die permanente Quersubventionierung durch die Grundsteuer B für die Bürger verringern.“ so Udo Rutkowski weiter.

Grundsteuererhöhung vermeiden

Die Grünen fordern die Mitbewerber von LBL und CDU auf, für die nächsten Jahre bei den Investitionen eine Konzentration auf den Abschluss der Sanierung der Trinkwasseranlagen, der Schaffung des zentralen Kindergartens in Elmshausen, und die Sanierung der Lautertalhalle zu legen – allesamt Investitionen, die der gesamten Bevölkerung in allen Ortsteilen zugutekämen. Für viele freiwillige Wunschprojekte der LBL und CDU sei derzeit einfach kein Geld da. „Wir hoffen, dass die Fraktionen aus LBL und CDU mehr Mut finden, um den Bürgern zu zeigen, dass sie bereit sind, ernsthafter zu sparen, um ein erneutes Ansteigen der Grundsteuer möglichst lange zu vermeiden“, äußern die Grünen abschließend.

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 Dezember 2024 - „Gute Nacht“ mit Tempo 30

Im Ortsbeirat Elmshausen befürwortete man jüngst ein Tempolimit auf der Nibelungenstraße für die Nacht. Die Lautertaler Grünen unterstützen diese Position. Aus ihrer Sicht wären gleich mehrere positive Effekte durch nächtliche Tempo-30-Reduktionen entlang der Nibelungenstraße möglich.

„Aus unserer Sicht ist das eine gute Maßnahme. Es würde die B47 sicherer und ruhiger machen, was absolut im Sinne der Anwohner wäre. Da der Geh – und Radweg in Elmshausen oft zugeparkt ist, müssen Mütter mit Kinderwagen und viele Radfahrer auf die Straße ausweichen. Sollte es hierbei zu einem Unfall kommen wäre die Lebensgefahr bei 30 statt 50 km/h deutlich reduziert“, so der stellvertretende Vorsitzende Thomas Willumeit.

Die Grünen haben hierzu verschiedene Studien recherchiert und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen. Mit einem Blick auf die Verkehrssicherheit ließe sich feststellen: Im Fall eines Unfalls ist umzuwandelnde Energie bei Tempo 50 dreimal so hoch wie bei Tempo 30. Der Fahrer oder die Fahrerin können im Falle einer kritischen Situation auch deutlich früher reagieren. Nach Aussage verschiedener Verkehrsstudien würde die auf 30 km/ reduzierte Geschwindigkeit zu einem signifikant schnelleren Stillstand des Fahrzeuges führen. Diese Werte beruhten auf keiner Modellrechnung sondern seien als real gemessene Werte in die Studien eingeflossen.

Die Grünen-Fraktionsmitglieder wissen aus Erfahrung, dass es jedoch nicht einfach ist, KfZ-Verkehr zu begrenzen. Willumeit erklärt hierzu: „Es gibt Personen die sagen dass Behörden vieles überregulieren würden. Die Frage ist jedoch, warum erfolgen Regulierungen? Die Antwort liegt auf der Hand. Der Staat oder die Gemeinden haben für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu sorgen, also auch Fußgänger und Radfahrer.

Fraktionsmitglied Jörg Gebauer ergänzt: „Ein weiterer positiver Effekt würde beim Lärm auftreten. Geschwindigkeitsreduktionen ergeben im Mittel spürbare Verringerungen des Lärms. Neuere Forschungen belegen, dass die Lärmreduktion deutlich hörbar ist und die Lebensqualität an der B47 hierdurch verbessert würde. Ein Problem stellten allerdings Fahrer dar, welche stark beschleunigen und den Motor kräftig aufheulen lassen. Wir hoffen auf zukünftig wachsende Einsicht bei solch selbstberufenen `Sportfahrern´.“ Die angesprochenen Untersuchungen hätten ferner im Rahmen von Anwohnerbefragungen ergeben, dass sich ein reduzierter Lärmpegel positiv auf das Gemüt und die Stimmung auswirkt.

Die Grünen hätten jedoch auch festgestellt, dass es bezüglich des Abgasausstoßes leider noch vergleichsweise wenige Untersuchungen gäbe. „Bei entspannter Fahrweise sollte man allerdings annehmen können, dass auch ein geringerer Benzinverbrauch und reduzierter CO2 Ausstoß möglich sein müsste“, so die Grünen in ihrer Pressemitteilung.

Fraktionsvorsitzender Frank Maus erinnert an frühere Verkehrsvorschläge der Grünen: „Verschiedenen Mitbürgern wird noch unser Vorschlag zu einem nächtlichen LKW-Fahrverbot in Erinnerung sein, das in Lautertal allerdings nie eingeführt wurde. Viele Nachbarkommunen sind allerdings schon seit Jahren dazu übergegangen, zum Ziele einer besseren Nachtruhe, den Verkehr entsprechend zu bremsen. Bensheim und Heppenheim sind uns da deutlich voraus. Dieses findet man an der B3 und der B47. Die dortigen Nachtreduktionen bei der Geschwindigkeit haben derart positive Effekte erzielt, dass man dies teilweise schon auf den Tag ausgedehnt hat“. Die Grünen halten den Elmshäuser Ortsbeiratswunsch auch für weitere Lautertaler Durchgangsstraßen empfehlenswert und werden daher einen entsprechenden Prüfantrag in die Gemeindevertretung einbringen.

Thomas Willumeit/Frank Maus B´90 / Die Grünen Lautertal