Armut im Alter

Auf den Onlineseiten www.bagso.de (BAGSO: Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) finden Sie wichtige Beiträge zu Themen wie Bildungsangebote für ältere Menschen, Digitalisierung und KI (Künstliche Intelligenz) inklusiv  gestalten, Altersdiskriminierung, Einsamkeit, soziale Sicherheit oder politische Partizipation. Die Arbeit der BAGSO wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. 

"Der Anteil der Menschen ab 65 an der Bevölkerung wächst stetig, er liegt aktuell bei 22 Prozent. Dabei stellen die sehr alten Menschen zwischen 80 und 100 Jahren die am schnellsten wachsende (und vulnerabelste) Gruppe dar. Es ist ein Gebot der Vernunft, Altersarmut zu bekämpfen und maximale Anstrengungen zu unternehmen, um mithilfe von Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation so viel Gesundheit wie möglich und so wenig Pflegebedürftigkeit wie möglich zu erreichen."

Ein Beispiel: Armut im Alter

Vor allem Frauen haben eine geringe Rente, die durch Grundsicherung aufgestockt werden muß. 2023 lagen die durchschnittlichen Alterseinkünfte von Frauen 39 % niedriger als die von Männern. Ein Fünftel der Rentenbezieher in Deutschland hat weniger als 1200 Euro, bei drastisch steigenden Wohnungskosten. Als armutsgefährdet gilt eine Person, wenn ihr Nettoäquivalenzeinkommen bezogen auf ihre Haushaltsgröße weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Medianeinkommen) beträgt. 
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Lebensbedingungen-Armutsgefaehrdung/_inhalt.html

Das Existenzminimum wird mittels Statistikmodell an Referenzhaushalten festgelegt. 2024 wurde als Grundsicherung für eine Einzelperson 563 Euro festgelegt, für Ehepaare je 506 Euro.  Kosten der Unterkunft und Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge können übernommen werden. 
https://www.schuldnerberatung.de/hoehe-grundsicherung/

Die BAGSO fordert, daß ältere Menschen, die von Armut betroffen sind, zielgerichteter als bisher unterstützt werden müssen. Demnach wird in der Definition von Armut nur das Einkommen betrachtet. Entbehrungen in den Bereichen Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Mobilität, soziale Beziehungen, Zugang zu Bildung, Hilfe und Unterstützung werden dabei vernachlässigt.
Und der Zugang zu Sozialleistungen muß erleichtert werden: Menschen mit Anspruch auf Hilfe müssen ihre Rechte auch wahrnehmen können. Zugangshindernisse: die verschiedenen sozialrechtlichen Hilfen sind häufig nicht bekannt und müssen bei unterschiedlichen Behörden beantragt werden. Die Beantragung ist so kompliziert, dass viele Menschen mit dem Ausfüllen der Formulare überfordert sind.
Auch bei Pflegebedürftigkeit droht Armut. Die BAGSO fordert daher, daß die Eigenanteile zur Pflegeversicherung begrenzt werden, ebenso die Zuzahlungen bei der Anschaffung von Pflegehilfsmitteln. Pflegeversicherungen sollen wie Krankenversicherungen als Vollversicherung ausgestaltet werden. Pflegende Angehörige entlasten das Pflegesystem und die öffentlichen Haushalte, aber sie werden kaum  sozialrechtlich abgesichert. Wer die häusliche Pflege übernimmt, soll analog zum Elterngeld Anspruch auf eine Lohnersatzleistung haben.   
Neunter Bericht des Bundesministeriums zur Lage der älteren Generation in Deutschland                            

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